NS-Gesetze
Paragraph 129lb: Österreichisches Gesetz welches die Liebe zwischen zwei gleichgeschlechtlichen Personen unter Strafe stellt. (1852)
Paragraph 175: Stellt “beischlafähnliche Handlungen” zwischen zwei Männern unter Strafe. (1871)
Paragraph 175a: Stellt auch “unzüchtliche Handlungen” zwischen Männern unter Strafe (dazu zählten teils auch Blicke) (1935)
Reichtagsbrandverordnung: Gesetze werden ausser Kraft getreten mit der Begründung staatsgefährdende, kommunistische Gewaltakte abzuwehren. Meinungsfreiheit abgeschafft (inklusive Pressefreiheit), Freiheitsberaubung wird erlaubt, Abschaffung des Versammlungsrechts, Eingreifen in Brief, Post und Telefongespräche, Erlaubnis zu Hausdurchsuchungen; Erlaubnis der Beschlagnahme von Eigentum. (28.02.1933)
Arierparagraph: Sammlung mehrerer Gesetze. Unterscheidet “Arier” und Juden indem Letztere aus Schulen und Arbeitsplätzen ausgeschlossen werden. (April 1933)
Wiederherstellung des Berufbeamtentums: Beamte können unbegründet aus dem öffentlichen Dienst entlassen werden (hauptsächlich Juden und politische Gegner betroffen). (07.04.1933)
Boykott jüdischer Geschäfte. (01.04.1933)
Gesetz gegen Überfüllung deutscher Schulen und Hochschulen: Begrenzung von Neuzulassungen von jüdischen Schülern und Studenten auf eineinhalb Prozent. (25.04.1933)
Sterilisation Gesetz: Erlaubt die Zwangssterilisation von psychisch- und physisch erkrankten sowie behinderten Menschen. (14.07.1933)
Gründung Reichskulturkammer: Juden werden aus der Presse und aus künstlerischen sowie aus freien Bereichen verdrängt. (22.09.1933)
Erbhofgesetz: Bauer kann man nur werden, wenn man eine deutsche Staatsbürgerschaft und “ehrbares Blut” besitzt. (29.09.1933)
Aktiver Wehrdienst nur für “Arier”: “Arische” Abstammung zählt als Voraussetzung für den aktiven Wehrdienst der Wehrmacht. (Mai 1935)
Nürnberger Gesetze: (15.09.1935)
- Reichsbürgergesetz:
Nur noch Deutsche zählen als Staatsbürger. Juden haben nicht mehr das Recht zu wählen oder ein öffentliches Amt zu bekleiden (Beamte sind verpflichtet, in den Ruhestand zu gehen).
- Rassentrennungsgesetz:
Ehen zwischen Juden und Nichtjuden sind untersagt. Bereits beschlossene Ehen werden ungültig gemacht. Geschlechtsverkehr ist ebenfalls verboten. Juden durften keine nicht-jüdischen Angestellten einstellen und weder die Nationalflagge hissen noch die Reichsfarben tragen.
Jüdische Ärzte verlieren Zulassung als Kassenärzte. (Januar 1938)
Jüdische Betriebe müssen gekennzeichnet werden. (April 1938)
Juden müssen zusätzliche Vornamen „Israel“ oder „Sara“ annehmen. (17.08.1938)
Juden bekommen ihren deutschen Pass entzogen. Ihre Pässe werden mit einem „J“ gekennzeichnet. (05.10.1938)
Reichspogromnacht / Kristallnacht: Synagogen, Wohnungen und Geschäfte werden zerstört. Etwa 30.000 jüdische Männer werden verhaftet und in KZs deportiert. (09.–10.11.1938)
Beginn des Zweiten Weltkriegs. (01.09.1939)
„Zwangsarbeit“ für Juden wird eingeführt. (1939)
„Judenkennkarte“ muss getragen werden. (1939)
Arisierung: Jüdisches Eigentum wird enteignet. (1939)
Einführung des gelben Judensterns als Kennzeichnung. (01.09.1941)
Ausweitung der Deportationen in Ghettos und Lager im Osten. (1941)
Wannseekonferenz: Koordinierung der „Endlösung der Judenfrage“ (systematischer Massenmord). (20.01.1942)
Massendeportationen in Vernichtungslager (Auschwitz, Treblinka, Sobibor) beginnen. (1942)